Am späteren Vormittag starte ich hinüber nach Barbian. Mein Ziel für heute ist eine Wanderung zu den Wasserfällen von Barbian. Eine gemütliche Runde, die gerade an einem Werktag perfekt ist. Zeit um vorher und auch danach noch etwas zu arbeiten.

In dem kleinen Ort Barbian (830 m) angekommen, fällt als erstes der schiefe Kirchturm auf. Von der Kirche starte ich in Richtung Süden durch den Ort bis zum Ortsende. Dort gibt es ein Holzschild „Wasserfallweg“.

Start in Barbian

Gehzeit: 3 -3,5 Stunden als Rundtour

Höhenmeter: Auf- und Abstieg 350 Hm

An der Abzweigung führt der Steig rechts hinauf, und das gleich ziemlich steil. Zwischen den letzten Wohnhäusern und höher gelegenen Höfen führt der Weg nach oben. Theoretisch könnte man die Kurven der Teerstraße mitnehmen, ich bevorzuge jedoch den kürzeren und direkteren Wanderweg. An dem Schild unterer Wasserfall geht es rechts hinauf, an einem Hof vorbei, mit der Markierung Nr. 6a.

Die Wegführung geht durch einen Wald, der jetzt im Winter licht und sonnendurchflutet ist. Das letzte Stück führt etwas ausgesetzt, mit Seilen gesichert, auf einem schmalen Weg direkt zu den Wasserfällen. Um diese Jahreszeit, Januar, sind sie zum großen Teil gefroren und bieten einen ungewöhnlichen Anblick.

Mit 8 Kaskaden stürzt der Ganderbach, der auf einer Höhe von 2000 m entspringt, über eine 200 m hohe Felsstufe. Das Gestein ist der sogenannte Bozner Quarzporphyr, einem vor 300 Millionen Jahren gebildeten Vulkangestein.

Nach dem oberen Wasserfällen kehre ich wieder ein Stück zurück bis zur nächsten Abzweigung. Diese führt mich nach links mit der Beschilderung „Briol – Dreikirchen“ Nr. 34. Den idyllischen Weiler und alten Kurort mit seinen 3 legendären Kirchen wollte ich mir schon lange einmal ansehen. Außerdem finde ich eine Rundtour immer schöner als auf demselben Weg zurück zu wandern.

Dreikirchen – ein Juwel der Vergangenheit

Nach einer Weile Wegstrecke durch den Wald, nähere ich mich Bad Dreikirchen (1.123). Kurz vorher zweigt der Weg der 4 nach Briol ab. Ich bleibe auf dem Weg Nr. 6 und erreiche in Kürze den Weiler und das Gasthaus. Dieses hat nur im Sommer geöffnet.

Die 3 ineinander verschachtelten Kirchen stammen aus dem 13. bis 15. Jahrhundert an der Stelle eines uralten Quellheiligtums. Gotische Flügelaltäre und reiche Fresken der spätmittelalterlichen Brixner Schule überraschen den Besucher. Es gibt allerdings kein Dokument, das mehr Auskunft gibt.

Gegenüber liegt das legendäre Gasthaus Dreikirchen und bietet einen wunderbaren Blick über das Tal. Früher übernachteten dort auch berühmte Persönlichkeiten wie Sigmund Freud oder Christian Morgenstern.

Rückweg nach Barbian

Nach einer kurzen Besichtigung der Gebäude von Außen trete ich den Rückweg an. Eine breite Forststraße mit der Markierung Nr.11 führt in ca. 1 Stunde zurück nach Barbian. Die Markierung 11A führt auf der Forststraße und die Markierung 11 durch den Wald.

Fazit: Schöne, leichte und kurze Tour auf festen Wegen. Immer wieder wunderbare Fernblicke zu den Dolomiten und einer besonderen Einkehrmöglichkeit in Dreikirchen während der Saison.